Funken auf Sardinien- oder: Cast Away

 

Sommerurlaub mit Funk, Klettern, Sonne und Meer – so muss es sein.


Die italienische Insel Sardinien sollte es werden. Corona Zahlen und Einreisebedingungen waren sehr gut und so wurden Flugtickets und Mietwagen schnell gebucht!
Die Funkausrüstung habe ich akribisch zusammengestellt und alles wie immer perfekt verpackt. Ein IC-7300, 5m portabel Mast, ein G5RV 40-10M, Notebook mit Win10 und N1MM+ zum Loggen, 10Ah, Mastfuss portabel für das Auto, die dazugehörigen Kabel, Kopfhörer, alles was man für ein Abenteuer Wildcampen und IOTA-Aktivierungen eben so braucht.
Da ich noch ein bisschen Platz im zweiten Handgepäck hatte, dachte ich mir, pack doch noch mal das SOTA KX2 Setup mit ein, man weiß ja nie, einfach zur Sicherheit. Gesagt getan...


14.07.2021 hat uns der Wecker um 02:00 Uhr aus dem Bett geschmissen und wir haben uns fertig gemacht. Da wir oft mit Ryanair fliegen, wussten wir das uns für die 140km bis zum Flughafen 90 min Fahrzeit ausreichen. Um 06:00 Uhr sollten wir schon im Flieger sitzen. Das Gepäck haben wir an die Tür gestellt um es ins Auto zu laden, dann fuhren wir los.
Schön und entspannt kamen wir am Flughafen an, genau pünktlich für unseren Flug.
Das Gepäck ausgeladen, wollten wir uns auf den Weg zum Terminal machen, als ich bemerkt habe, dass eine Tasche fehlt...Das Auto war aber schon leer.
Zweimal, dreimal geprüft...nichts! Bedauerlicherweise wurde ausgerechnet die Tasche mit dem IC-7300 samt Zubehör zu Hause im Korridor vergessen. Ich war ratlos. Um zurückzufahren blieb nicht genug Zeit.
Die EU-165 Maddalena di Alghero Island Aktivierung war schon für den nächsten Tag geplant, und das Boot gemietet...Am Terminal angekommen sind wir durch alle Sicherheitskontrollen gelaufen und zu unserem Gate gegangen.
 
Ich habe gegen 5 Uhr versucht, die Funkfreunde von meinem OV telefonisch zu erreichen. Die Idee war, dass jemand zu uns nach Hause fährt, die Tasche holt und mir per Schnellpost nach Sardinien hinterherschickt.
Ich konnte glücklicherweise Carsten, DG6NFG und Klaus, DG4FBC erreichen und da Klaus unterwegs war, war Carsten bereit sofort alles zu organisieren! HAM Spirit lebt.

 

Auf Sardinien angekommen versuchten wir direkt am Flughafen eine Lieferadresse zu organisieren. Netterweise durften wir die Adresse des Autovermieters nutzen. Doch dann hat Carsten sich mit schlechten Nachrichten gemeldet. Die schnellste Lieferung nach Sardinien dauert 4-5 Werktage. Bei 10 Tagen lohnt sich das leider nicht. Glück im Unglück war aber, dass ich mich ja noch entschlossen hatte, mein KX2 und das kleine RIG einzupacken!
Es fehlten zwar noch einige Teile - wie z.B. die Verbindungskabel, der Akku, das Netzteil für das Notebook, diverse Kabel, Kopfhörer etc,. aber das sollte doch in den 24h bis zur Aktivierung machbar sein!
Gleich nachdem wir den Mietwagen bekommen haben, fuhren wir nach Alghero um die Liste abzuarbeiten: In einem chinesischen Shop fand ich Kopfhörer, USB-Kabel zum Laden des Smartphones, Autoadapter etc. Einen Akku habe ich  bei einem Autohändler besorgt und so war nach ca. 3 Stunden alles erledigt und angepasst.
Mit 10 Watt sollte das auch gehen. Ich war mega gespannt! Den Besichtigungstermin für das Boot konnten wir dann auch noch entspannt wahrnehmen. Den ersten Abend verbrachten wir wie immer im Auto und ich konnte als IS0/DL8JJ/M on the air sein. Mit 10 W und G5RV lief es sehr gut und die ganze Technik hat prima funktioniert.

Pünktlich am nächsten Morgen nahmen wir das Boot entgegen und machten uns auf den Weg zur Insel.
Für das Andocken war Fingerspitzengefühl gefragt, da es nur einen schmaler Korridor mit genug Tiefwasser bis zum Kleinhafen gab. Links und rechts war der Meeresboden voller Steine, welche den Motorpropeller beschädigen konnten. Beim Einfahren in den Hafen, muss der Propeller hochgefahren werden, das geschieht über einen elektrischen Knopf. Nach dem Andocken muss man den Motorblock aus dem Wasser heben - habe ich auch alles getan.
Das Wetter war nicht optimal. Starker Wind und höhere Wellen haben es uns ein wenig erschwert. Nach der erfolgreichen Aktivierung haben wir alles eingepackt und zurück ins Boot transportiert, das Boot startklar gemacht, den Motor gestartet und den Knopf zum ins Wasser lassen gedrückt - nichts... der Motor blieb wo er war. Auch ein erneuter Versuch hat nichts gebracht. Mittlerweile war das Boot schon ca. 20m von der Insel entfernt, also hatten wir nicht mehr die Möglichkeit die Insel zu erreichen und dort sicher abzuwarten oder zu schauen was los ist.

Nach mehreren Versuchen habe ich aufgegeben. Das Boot war schon ca. 100m von der Insel entfernt und wir trieben frei im Wasser. Der Wind und die Wellen haben uns bewegt, ohne dass wir etwas dagegen unternehmen konnten. Ich war entspannt, irgendwie fand ich die Situation lustig und musste lachen. Schließlich war ich glücklich, dass die Aktivierung ein voller Erfolg war und über 300 CW QSOIs ins log gegangen sind. Meine Frau hingegen war nicht so amüsiert. Sie war blass im Gesicht und hat sich tausende Gedanken gemacht. Ich habe schließlich den Bootsverleiher angerufen. Wir hatten zum Glück Handyempfang, da die Insel nicht weit von der Küste Algheros entfernt ist. So wie die Italiener sind, hieß es: „No problem my friend no problem.. wir kommen und holen euch ab.“
Es sollte ca. 10 Minuten dauern, aber nach gefühlten 2 min wurde meine Frau unruhig. Für sie war es wie eine Ewigkeit. Unsere Situation erinnerte mich an den Film "Richie Rich", also wollte ich das Beste daraus zu machen, so wie das Paar im Film. Also versuchte ich meine Frau zu beruhigen und die Stimmung aufzulockern, und fragte sie: "was sollen wir denn machen, wenn wir hier schon rumsitzen... wollen wir uns küssen?"

Sie fand das leider nicht so lustig wie ich, aber immerhin einer hat gelacht..hihi. Nach ungefähr 30 min kamen dann auch die Jungs vom Bootsverleih und haben uns wieder an Land gebracht.

 

Ende gut, alles GUT! Es bleibt eine tolle und interessante Erinnerung einer Inselaktivierung nach dem Motto: Cast Away..

 

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