Optimale Leistung für Ihre Antenne: Tipps und Tricks für den Frühjahrsputz

Die Sonne kommt wieder raus – und ich sehe die etwas schmutzigen Fensterscheiben, die ich auch mal wieder putzen müsste. Naja, wenigstens sehe ich so nicht die Schäden, die der Winter an meinen Antennen hinterlassen hat. Oder?

Schauen wir doch mal genauer nach den Antennen, hier lohnt sich ein Frühjahrsputz garantiert.

Bei Kupferlitze oder den üblichen Kupferbronze-Litzen (reines Kupfer wäre viel zu weich) bilden sich an den Übergängen schnell Korrosionsstellen, leicht zu erkennen durch die grüne Patina des Kupferanteils. Solange das Kabel selbst noch nicht zu stark angegriffen ist, reicht es, den Draht mit einer Messingdrahtbürste zu reinigen, etwas leitendes Fett drauf zu geben und wieder zu verschrauben.

An den Enden der Drahtantenne sitzen die Isolatoren und Seile zum Abspannen. Beides sollte man genau kontrollieren. Selbst der UV-beständigste Kunststoffisolator leidet mit der Zeit, vor allem durch den Mix aus UV-Strahlung und saurem Regen. Sobald die Fasern bei GFK-Kunststoffen sichtbar werden, sollte man sie ersetzen. Auch Keramik-Isolatoren verdienen etwas Pflege. Sie kann man mit einem feuchten Tuch oder einer Bürste reinigen, um Ablagerungen zu entfernen, die vielleicht irgendwann leitfähig werden könnten.

Die Seile der Abspannungen sind ebenfalls anfällig für UV-Strahlung und Abrieb. Insbesondere dort, wo die Seile aufliegen, sollte man genau schauen, und sie gegebenenfalls früher als später austauschen. Was nützt mir der Dipol, wenn er auf dem Boden liegt und der Contest in einer halben Stunde beginnt?

Kontrolle und Reparatur von Antennen aus Metall

Antennen aus Metall, also Verticals oder auch Beams (Yagis) sind meistens aus Aluminium konstruiert, mit etwas Stahl für die Befestigungselemente. Hier sollte man alle Elemente genau auf Ermüdung kontrollieren, meist zu erkennen an Gruppen von haarfeinen Rissen, die vorzugsweise an Knickstellen und Verschraubungen auftreten. Hier bietet sich ein frühzeitiger Austausch an. WiMo liefert auch Rohrmaterial aus Alu. Und wenn es eine von WiMo gefertigte und vertriebene Antenne ist, so bieten wir auch gerne Ersatzteile an.

Ein besonderes Augenmerk sollte man auf die Kappen an den Enden der Elemente und Boom-Rohre richten. Wie jeder Kunststoff verrottet auch der, und dann dringt Wasser ein. Spätestens beim nächsten Frost kann das zu katastrophalen Auswirkungen führen. Ein anderer Effekt fehlender oder kaputter Rohrverschlüsse sind Insekten, die in den Rohren nisten. Bei dünnen Elementen ist es meist ein einzelnes Tier, vielleicht sogar eine nützliche Wildbiene. Zu erkennen ist das durch den Verschluss des Rohrendes mit Erde. Den hat das Elterntier da vor dem Ei angebracht, um die Brut zu schützen.

Lästiger sind ganz Kolonien in dickeren Rohren, wie man sie auch schon beobachtet hat. Im schlimmsten Fall muss da ein Profi ran, wenn man nicht von Wespen gestochen werden möchte. Also – Rohre und Elemente immer mit den passenden Stopfen und Kappen verschließen.

Die Befestigungselemente von Antennen sind oft aus Stahl, entweder Edelstahl oder eloxiert bzw. verzinkt. Bei Edelstahl gibt es wenig Sorgen (außer der Festigkeit). Normale Stahlteile mit Oberflächenschutz können schon mal leiden, dann fängt der Rost ganz schnell an. Leicht angerostete Schrauben ersetzt man am besten sofort, auch U-Bügel liefert der Fachhandel. Bei speziellen Mastschellen und anderen Spezialteilen steht bei WiMo auch oft Ersatz zur Verfügung. Zum Schluss der Inspektion einen kleinen Tropfen Öl auf die Schrauben, oder etwas leitfähiges Fett auf die Rohrverbindungen garantiert ein langes Leben der Antenne.

Kontrolle und Reparatur von Koaxialkabeln

Mit das Anfälligste bei Außenantennen sind die Koaxialkabel und die Verbindungen zur Antenne. Hier sollte man die gesamte Länge des Kabels auf Risse und Knicke prüfen. Ein Kabel, bei dem man befürchten muss, dass Wasser eingedrungen ist, sollte komplett ersetzt werden. Aus Kabeln mit Luftschaum-Dielektrikum bekommt man Feuchtigkeit nie wieder raus. Auch sonst völlig unauffällig wirkende Kabel sollten nach 10 bis 15 Jahren ersetzt werden. Durch Osmose und das allfällige Atmen (Innen im Haus weitgehend konstante Temperatur; außen abwechselnd warm/kalt) wird Feuchtigkeit wie bei einer Luftpumpe angesogen und kommt auch nicht mehr raus. Durch die nur sehr langsam abnehmende Güte des Kabels bekommt man eine Verschlechterung im Betrieb kaum mit.

Jeder Stecker sollte genau geprüft werden, jede Buchse gereinigt werden – wenn vorhanden, mit Pressluft ausblasen. Auf jeden Fall aber sauber machen, auf Korrosion prüfen und ggfls. ersetzen. Oft werden Koaxkabel direkt, ohne Stecker, auf den Strahler aufgelegt. Das funktioniert gut, muss aber auf jeden Fall auch genau geprüft werden. Auf jeden Fall sollte man die Verschraubung mal lösen, ggfls. fetten oder versiegeln und wieder befestigen. Die Isolation des Kabelübergangs muss geprüft und ggfls. erneuert werden.

Das Frühjahr bietet die perfekte Gelegenheit, um all diese Arbeiten draußen durchzuführen. Wir hoffen, dass unsere Tipps Ihnen helfen, die optimale Leistung Ihrer Antenne zu gewährleisten und Sie viele erfolgreiche Funkverbindungen haben werden.