Bereit für den Winter: Machen Sie Ihre Antennenanlage winterfest!

Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür, und während die meisten Menschen ihre Häuser für den Winter vorbereiten, sollten auch Sie als Funkamateur nicht vergessen, Ihre Antennenanlage winterfest zu machen. Der Amateurfunk ist nicht nur ein beliebtes Hobby, sondern auch eine wichtige Kommunikationsmethode, die gerade bei Notfällen von unschätzbarem Wert sein kann. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, warum es so entscheidend ist, Ihre Antennenanlage winterfest zu machen, und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um sicherzustellen, dass Sie auch in den kältesten Monaten des Jahres auf Sendung bleiben können.

UV-Beständigkeit von Schwarz ummantelten Koaxialkabeln und ihre Herausforderungen im Außeneinsatz

Schwarz ummantelte Koaxialkabel sind UV-beständig. Das bedeutet aber nur, dass sie der UV-Strahlung der Sonne länger widerstehen als andere Materialien. Denn einen 100%igen Schutz gibt es auch hier nicht.

Der Außenmantel der meisten heute angebotenen Koaxialkabel besteht aus PVC, das an sich schon eine gute UV-Beständigkeit aufweist. Durch Zugabe von schwarzen Farbstoffen (Ruß) wird diese Beständigkeit noch verbessert. Trotzdem leiden die Kabel im Freien unter anderem durch Säuren, wie sie z.B. in der Abluft von Kaminen vorkommen. Hinzu kommen die ständige Bewegung um den Rotor und die UV-Strahlung. Trotz aller Schutzmaßnahmen können Koaxialkabel so nach vielen Jahren im Außeneinsatz Risse bekommen, durch die Wasser eindringen kann, das spätestens beim nächsten Frost das Kabel dauerhaft schädigt. Aber auch ohne Frostschäden kann Wasser im Kabel die elektrischen Eigenschaften wie die Impedanz stellenweise stark verändern. Im schlimmsten Fall kommt es zu Korrosion am Stecker, zum Beispiel an den Übergangsstellen vom Kupferleiter zum vernickelten Steckergehäuse oder zum vergoldeten Innenleiter. Die Folge sind HF-Stoßstellen, die zu einem schlechten Stehwellenverhältnis (SWR) und zu hohen Reflexionen führen können.

Die „Atmung“ von Kabeln: Ein weniger bekannter Effekt und seine Auswirkungen auf die Feuchtigkeit im Kabel

Ein weiterer, wenig bekannter Effekt ist die „Atmung“ eines Kabels. Ein Teil des Kabels liegt innen, überdacht, und hat im Wesentlichen immer die gleiche Temperatur. Der andere Teil liegt im Freien und ist der Witterung ausgesetzt. Im Sommer kann so ein Kabel durchaus Temperaturunterschiede von 20 Grad und mehr erfahren. Diese stark unterschiedliche Erwärmung führt zu einem Druckunterschied im Kabel, der wiederum dazu führt, dass feuchte Außenluft in das Kabel eindringen kann. Spätestens bei der nächsten Abkühlung kondensiert das Wasser. Nicht ohne Grund werden viele Koaxialkabel in professionellen Anlagen mit Stickstoff gefüllt und mit leichtem Überdruck betrieben. Das verhindert die Kondensation von Luftfeuchtigkeit.

Spätestens nach 10 Jahren sollte man daher einen Blick auf seinen Mast werfen und die Kabel überprüfen. Dazu gehören auch die Steuerleitungen, vor allem aber die Koaxialkabel. Hier sollte das Kabel über die gesamte Länge auf Risse, Porosität oder auch Nagetierspuren untersucht werden. Besonders anfällig sind Übergangsstellen, wie sie an Blitzschutzsystemen oder am Stecker vorkommen, aber auch der Teil des Kabels, der sich beim Drehen des Rotors bewegt. Und wenn man schon dabei ist, sollte man auch die beliebten Kabelbinder überprüfen. Auch die halten nicht ewig, schlechte UV-Beständigkeit macht sich hier schnell bemerkbar. Und dann hängt plötzlich das ganze Kabel mit seinem Gewicht nur noch am Stecker...

Wenn ein Koaxialkabel beschädigt ist, sollte man es komplett austauschen. Ja, das klingt nach einem guten Argument für mehr Umsatz. Doch die Praxis zeigt, dass das „Flicken“ von HF-Leitungen meist nachteilig ist. Es entstehen neue Verbindungsstellen und das Kabel hat mehr Verluste. Das kann man im Einzelfall in Kauf nehmen, aber bei hohen Anforderungen zählt jedes dB.

Tipps für die Auswahl und Pflege von Koaxialkabeln und Steckverbindungen

Die meisten von WiMo angebotenen Koaxialkabel mit schwarzem Außenmantel sind UV-stabilisiert. Bei der Auswahl ist auf die Dämpfung zu achten, ein UKW-Rundstrahler für Relaisbetrieb braucht vielleicht nicht das dickste Kabel, eine UHF-Anlage für DX-Betrieb schon. Kabel, die beweglich um einen Rotor geführt werden sollen, sollten einen flexiblen Innenleiter (Litze) haben. Oder - wenn es aus Gründen der Dämpfung ein Kabel mit festem Innenleiter sein muss - in einem sehr großen Bogen um den Rotor geführt werden.

Alle Stecker sollten bei der Prüfung demontiert und auch innen auf Korrosion untersucht werden. Bei der Wiedermontage sollte dann jeder Stecker mindestens mit Schrumpfschlauch geschützt, besser aber mit selbstverschweißendem Klebeband oder mit Gummiflüssigkeit wie „Rubbaseal“ abgedichtet werden.

Die Bedeutung regelmäßiger Inspektionen und Wartung

Abschließend ist zu betonen, dass regelmäßige Inspektionen und gegebenenfalls der Austausch beschädigter Kabel und Steckverbindungen entscheidend sind, um eine störungsfreie Funkkommunikation sicherzustellen. Achten Sie bei der Auswahl und Pflege Ihrer Koaxialkabel stets auf die spezifischen Anforderungen Ihrer Anlage und schützen Sie die Steckverbindungen vor Korrosion und Feuchtigkeit, um die Leistung Ihrer Funkanlage zu erhalten.

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