Markus, DC1MTS, teilt seine Portabelfunk-Erfahrungen mit der CHA-TDL Antenne

Mein Name ist Markus. Bevor ich den Amateurfunk entdeckt habe, habe ich meine Freizeit vor allen Dingen mit Wanderungen und Radtouren verbracht. Dann habe ich 2021 die E-Lizenz erworben und seit Mitte 2023 bin ich unter dem Rufzeichen DC1MTS QRV.

Von der Suche nach der perfekten Antennenlösung zur CHA-TDL Deltaloop: Mein Portabelbetrieb Abenteuer

Seit ich funken darf, suche ich nach Möglichkeiten, diese beiden Hobbys miteinander zu verbinden. Als Transceiver nutze ich ein Xiegu G90 mit einer maximalen Ausgangsleistung von 20 Watt und einem eingebauten Tuner, der für die Antenne, um die es hier gehen soll, essentiell ist. Das Mikrofon habe ich kaum genutzt, denn ich habe mich von Anfang an auf Morsetelegrafie konzentriert. Das ist eine echte Herausforderung, die mir sehr großen Spaß macht.

Inzwischen kann ich auf ein paar Erfahrungen in Sachen Portabelbetrieb zurückblicken. Mit dem Transceiver, dem Paddle, einen Akku, ca. 10 m RG58, einer EFHW Antenne und einigem Zubehör im Rucksack habe ich mich öfter auf die Suche nach geeigneten Plätzen für Funkbetrieb gemacht. Heute kenne ich ein paar geeignete Orte fürs Funken in der Umgebung, aber sie sind rar. Der Knackpunkt ist die Antenne. Was ihre Leistungsfähigkeit betrifft, mag die EFHW eine gute Wahl sein. Aber man muss sie erstmal irgendwo aufhängen können. Und daran scheitert es dann doch häufiger, als ich es mir wünsche. Und wenn ich doch einen geeigneten Ort finde, dauert es, bis die Antenne endlich in luftiger Höhe hängt. Wenn Pech dazu kommt, verheddert sich schon die Leine in einem Ast, die ich mit einer Schleuder in den Baum katapultiere, um anschließend die Antenne selbst in die Höhe befördern zu können.

Die Antenneninstallation ist da eine Herausforderung, die mir gar keinen Spaß macht. Und meine Ausrüstung mal „auf gut Glück“ auf eine Wanderung in unbekannter Umgebung mitzunehmen, kommt unter diesen Umständen für mich eher nicht in Frage. Entsprechend habe ich schon länger Ausschau nach einer interessanten Alternative gehalten. Jetzt habe ich die Gelegenheit, eine ganz andere Antenne auszuprobieren: die CHA-TDL. Eine Deltaloop als Portabelantenne. Ich konnte sie bereits ein paar mal während eines Urlaubs in Brandenburg testen. Inzwischen hat mich der Alltag wieder und ich mache mich nach Feierabend mit dem Rucksack auf den Weg zu einem See in der Nähe. Direkt am Ufer finde ich eine Bank für mich und ein Stück Rasen für die Antenne. Letztere ist schnell aufgebaut. Wenig später sind auch Transceiver, Paddle und Akku angeschlossen. 10 Minuten nach Ankunft bin ich QRV.

Die NVIS-Technik im Amateurfunk: Kommunikation auf mittleren Entfernungen und die Erfahrungen damit

Die Antenne folgt dem NVIS Konzept. Davon höre ich in Verbindung mit dieser Antenne zum ersten Mal und bin zunächst etwas skeptisch. Antennen dieser Art sind ja nicht für weite Verbindungen ausgelegt. Aber was bedeutet das? Reine Deutschlandverbindungen? Inzwischen weiß ich: Auch wenn die Antenne keine DX-Antenne sein mag, wird mein Rufen doch in verschiedenen europäischen Ländern gehört – und beantwortet.

Fazit: Die Antenne für unkomplizierten Portabelbetrieb

Heute habe ich mich beim POTA Projekt selbst gespottet und führe an diesem Abend auf den Bändern 20 m, 30 m, 40 m und 80 m insgesamt 8 QSOs. An der Antenne ändere ich bei Bandwechseln nichts, sondern werfe lediglich den Tuner kurz an. 8 QSOs in 3 Stunden ist eigentlich nicht viel und dass mir am Ende 2 Kontakte für eine erfolgreiche Aktivierung von DA-0124 fehlen werden, ist schade. Aber die Anzahl der Verbindungen hängt ja letzten Endes auch von den eigenen Skills ab und da hapert es bei mir eben noch. 8 Verbindungen sind eigentlich eine gute Ausbeute für meine Verhältnisse. Zudem kann ich mich an manchen Abend an der Clubstation erinnern, an dem ich nach Hause gefahren bin, ohne einen einzigen Eintrag im Logbuch gemacht zu haben. Interessanter für die Bewertung der Antenne sind da vielleicht die Ergebnisse des Reverse Beacon Network.

Da steckt also durchaus Potential drin. Und tatsächlich habe ich bisher nur ein Manko bei dieser Antenne entdeckt: Der Draht zwischen den Teleskopantennen bietet dem Wind doch eine Angriffsfläche, sodass sich letztere bei starkem Wind deutlich mehr durchbiegen, als wenn die Teleskopantennen alleine stehen. Insgesamt ist mein persönliches Fazit aber mehr als positiv. Diese Antenne bietet mir die Möglichkeit für ganz unkomplizierten Portabelbetrieb. Sie lässt sich gut transportieren, schnell aufbauen und im Betrieb komme ich ebenfalls auf meine Kosten. Und für alle, die Zahlenkolonnen gegenüber bunten Bildchen vorziehen, hier nochmal ein Auszug aus den Rohdaten des RBN Projekts für den besagten Tag. Der Transceiver war dabei auf 16 Watt Ausgangsleistung eingestellt.