Testbericht zur Delta-11 Loop von Ludwig, DH8SL

Ludwig, DH8SL kennen wir seit vielen Jahren als freundlichen Funkamateur und anspruchsvollen Kunden aus der Region, mit dem wir schon viel gemeinsam unternommen haben. Ludwig war auf der Suche nach einer kompakten Antenne für den Einsatz unterwegs auf dem Wohnmobil.

Im Laufe der Beratung kamen wir darauf, dass es am besten wäre mal eine bestimmte Antenne zu testen – die Delta-11 Loop, zusammen mit einem LDG RT-100. Hier ist sein Testbericht. Danke, Ludwig!



Funken aus dem Wohnmobil

Seit mehreren Jahren betreibe ich das Hobby Amateurfunk aus dem Wohnmobil. Schwerpunkt sind die Bänder 10 - 20m in der Betriebsart SSB. Zuerst mit einem YAESU FT-897 und jetzt mit einem YAESU FT-DX10. Als Antennen kamen J-Antennen, Upper-And-Outer Antennen oder aber auch die ATAS-120A mit WiMo-Radialkit zum Einsatz. Alle diese Antennen hatten jedoch den Nachteil, dass der Signal-Rauschabstand speziell am YAESU FT-DX10 in keiner Weise befriedigend war.

Auf der Suche nach einer besseren Lösung stieß ich auf die Delta-11 von EAntenna. Da das SWR lt. Hersteller bei einigen Bändern bei 4,2:1 lag und der FT-DX10 nur bis 3:1 anpassen kann wird noch ein Tuner benötigt. Die Wahl fiel auf den LDG RT-100 Outdoor Tuner.

Zuerst einmal die Montage. Die Transportlänge der Antenne beträgt ca. 1,30m. Die Aufbauanleitung ist gut bebildert – alle Anbauteile einfach zu identifizieren.

Der eigentliche Test fand Anfang Dezember statt. Hierbei wurden 2 horizontale Antennen gegeneinander getestet:

  • 3 Element Ultrabeam auf 11m Höhe
  • Delta-11 auf einem 3,5m Stahlmast und Mast-Tuner LDG RT-100
  • Die Antennen waren an einem LDG-Umschalter angeschlossen, so dass sehr schnell ein Vergleich stattfinden konnte.
Der Aufbau

Die Transportlänge der Antenne beträgt 1,30m. Die Anleitung ist gut verständlich. Im Lieferumgang sind ein 10er und ein 13er Maulschlüssel enthalten. Zusätzlich wird ein 7er und ein 8er Maulschlüssel benötigt, dazu ein 2,5mm Inbus-Schlüssel.

An einigen Stellen passte der mechanische Aufbau nicht 100% - jedoch war das kein Problem. Der Aufbau verlief problemlos – die gesamte Installation der Antenne war nach 1 Stunde erledigt.

Ausmessen der Antenne

Wie der Beschreibung zu entnehmen war, benötigt die Delta-11 mit Ausnahme für 10m und 11m einen Tuner. Dieses hat sich durch Prüfung mit meinem MFJ-259B auch so bestätigt.

Die Vorbereitungen

Anschluss mit einem 27m RG-58. Mast auf 3 m ausgeschoben. Es ist unbedingt zu empfehlen den Tuner am Mast zu erden und eine Mantelwellsperre zu verwenden. Für die Tests habe ich den Tuner in jedem Band mit Bandmitte mit einem Voll-Tuning-Zyklus (ist genau im Handbuch beschrieben) abgestimmt. Nach der Abstimmung war die Stehwelle auf allen Bändern im gesamten Bereich unter 1,7:1, so dass der Tuner nicht mehr neu abstimmen musste.

Die Tests

20m
  • Bei Entfernungen unter 1000km lag die Delta-11 um 18-24 db unter dem Ultra-Beam.
  • Im restlichen EU-Verkehr lag die Delta-11 zwischen 0dB und 18dB schwächer als an dem korrekt ausgerichteten Ultra-Beam.
  • DX-Stationen – z.B. Thailand – waren an der Delta-11 ca. 12dB schwächer als am Ultra-Beam, jedoch am Ultra-Beam besser verständlich.
17m
  • Sendung Kuwait auf 17m S9+20 am Beam, S7-9 an der Delta-Loop.
  • Empfang Indien auf 17m S9+10 am Beam S7-8 an der Delta Loop.
  • Sendung Indien auf 17m S8-9 am Beam, S5-6 an der Delta Loop, aber zu starkes QSB.
15m
  • Empfang Griechenland auf 17m S9+30 am Beam S9+10 an der Delta Loop.
  • Sendung Griechenland auf 17m S9+10 am Beam S8-S9 an der Delta Loop.

Fazit

Die Delta-11 ist im Zusammenspiel mit dem LDG RT-100 keine Wunderantenne – aber eine solide und ehrliche Kombination. Kleinere Mängel in der Fertigung werden sicher behoben und sind können auch mit Boardmitteln ausgeglichen werden.

Bemerkenswert ist die Ruhe der Antenne. Das Rauschen ohne Signal liegt sogar 1-2 S-Stufen unterhalb des Ultrabeams – gegenüber früher durchgeführten Tests mit der ATS-120 oder den J-Antennen meint man manchmal, dass der Empfänger taub ist.

Im direkten Vergleich zwischen der Delta-11 und dem Ultra-Beam ergaben sich aus vielen Beobachtungen gleichstarke Signale, wenn ich den Ultra-Beam ca 40-50 Grad aus der Richtung der Station gedreht habe.

Der Tuner arbeitet unauffällig und einwandfrei. Bei Verwendung der Mantelwellensperre direkt am Tuner gab es zu keinem Zeitpunkt ein hohes SWR. Hat der Tuner einmal alle Bänder „gelernt“ ist die Abstimmung sofort verfügbar. Leider verhindert die angegebene Leistung von 125 Watt den Einsatz einer Endstufe, wie z.B. der HLA-300V.

Bei einem Gesamtpreis von derzeit ca. 550€ für Antenne und Tuner ist das Preis-/Leistungsverhältnis gut – und auf jeden Fall besser als alle bisher getesteten Kombinationen. Mit 4kg Gewicht und einer Spannweite von 3,6m ist die Antenne gut für die Stand-Mobil-Betrieb geeignet. Bei mir kommt die Antenne auf den Stellplätzen am Wohnmobil mit dem im Bild zu sehenden Mast zum Einsatz.

Ich möchte der Firma WiMo und allen voran Ekki Plicht (DF4OR) dafür danken, dass ich die Antenne und den Tuner ausgiebig testen konnte.

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