Portables Funken im Sommer: Test der JPC-7 Antenne

Hallo, mein Name ist Marco, DD6FM und heute schreibe ich einen Bericht über meine Erfahrungen mit der JPC-7 Antenne. Endlich ist der Sommer da und die Temperaturen steigen. Für mich als Funkamateur, der am liebsten portabel funkt, die schönste und wichtigste Jahreszeit. Leider ist der Mai im Moment überdurchschnittlich windig, was es manchmal nicht so einfach macht, meinen Mast irgendwo aufzustellen. Heute ist Pfingstmontag, traumhaftes Wetter und so gut wie kein Wind. Also nutze ich die Gelegenheit, die Antenne zu testen. Los geht's ... ich fahre in die Weinberge, wo ich einen schönen Platz kenne, an dem man sitzen kann und gleichzeitig ein bisschen Aussicht hat.

Das Tolle ist, ich bin in einem Castle on the Air und kann auch noch ein bisschen aktivieren. Die Antenne gibt es in verschiedenen Ausführungen. Diese hier ist die Dipolvariante, dann gibt es sie auch noch als Vertikalstrahler, da ist dann noch ein Erdspieß dabei und eine Mantelwellensperre, die eine etwas andere Bauform hat. Der Mast, der hier verwendet wird, muss allerdings extra gekauft werden und gehört nicht zum Lieferumfang der Antenne.

Werfen wir einen Blick auf den Inhalt der Transporttasche:

  • 1 x Dipol-Mittelstück mit NPT 1/2-Zoll Gewinde.
  • 2 Mutliband Spulen
  • 2 Dipolarme, bestehend aus 4 Aluminiumrohren
  • 2 Teleskopstäbe, Edelstahl
  • 2 Verbindungsstücke aus Kupfer
  • 1:1 Balun mit PL-Anschluss
  • 2 Fixierschrauben
  • Stativadapter
  • Transporttasche
  • Klettband
  • Aufbauanleitung (EN)


Die Antenne ist ein verkürzter, starrer Portabel-Dipol für die Bänder 40m bis 6m für eine maximale Sendeleistung von 100 W. Im aufgebauten Zustand hat der Dipol eine Spannweite von 6,56 m, zerlegt sind es nur ca. 35 cm Transportlänge bei einem geringen Gewicht von 1,8 kg.

Die Ausleger am Mittelteil können auf unterschiedliche Weise montiert werden. Entweder direkt links und rechts in das Mittelteil einschrauben und die Antenne somit als horizontalen Dipol verwenden oder mit den beiden Verbindungsstücken in V-Form montieren. Die Bänder werden dann an den Spulen eingestellt, zwei Markierungen für 20 und 40 m sind bereits vorhanden.

Es ist von Vorteil, wenn man sich Notizen über die Spuleneinstellungen macht, bzw. ich habe mir Fotos gemacht, an welchem Abgriff ich den Schieber stellen muss. Die Feineinstellung erfolgt dann einfach über die Teleskopstangen. Ein Analyzer ist empfehlenswert. Meine Erfahrung ist, wenn man einmal alle Bänder durchgemacht hat und sich alle Informationen aufgeschrieben hat, dann stimmt das SWR relativ gut und man kann die Feineinstellung auch mit dem SWR-Meter am Funkgerät machen. So spart man sich eventuell das Mitschleppen eines weiteren Gerätes. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, ist das natürlich kein Problem. Da ich aber auch oft portabel im Wald unterwegs bin, kommt es manchmal auf jedes Gramm an. Ich werde heute klassisch die Antenne als horizontalen Dipol aufbauen. Mit dabei habe ich meinen Yaesu FT-100.

Der Aufbau ist relativ schnell und ohne Werkzeug möglich. Bei etwas Wind empfiehlt es sich, den Mast leicht abzuspannen. Das mache ich ganz einfach mit drei Seilen, die ich mit Hilfe von Heringen in den Boden stecke. Bei dem kleinen Mast, den ich hier verwende, reicht das aus.

Das Gewinde am Dipol Mittelteil ist ein NPT 1/2 Zoll Gewinde. Hier muss man eventuell vorher etwas improvisieren und sich einen Adapter bauen, wenn man keinen passenden Mast mit entsprechendem Gewinde hat.

Zum Aufbau gibt es relativ wenig zu erklären, man schraubt einfach links und rechts vom Mittelteil zwei Dipolarme an, dann kommt die Spule und dann die Teleskopantenne. Im Folgenden werde ich ein paar Erläuterungen zu den einzelnen Bändern geben, wobei ich den SWR-Verlauf beschreiben werde.

10m Band

Beginnen wir mit dem 10m-Band. Hier verwenden wir nur die Teleskopantennen links und rechts vom Mittelteil. Es sind also weder die Spule noch die Dipolarme angeschraubt. Die Feinabstimmung machen wir dann, indem wir die Teleskope noch etwas zusammenschieben, immer links und rechts zu gleichen Teilen. Ich nehme immer das erste dicke Teleskopteil vom Ende der Spule aus gesehen.



12m Band

Hier verwenden wir nun zum ersten Mal links und rechts je zwei Dipolarme und dann die Teleskopantenne. Die Spule lassen wir auch hier weg. Das erste Element des Teleskops schieben wir hier fast ganz hinein.



15m Band

So, jetzt bauen wir die Spule ein. Direkt nach den beiden Dipolarmen links und rechts kommt die Spule und dann das Teleskop ganz außen. Die Spule setzen wir auf den zweiten Abgriff von außen gesehen und schieben 1 Teleskop 50 % ein.



40m Band

Hier nehmen wir jetzt die innere rote Markierung der Spule. Auch hier musste ich ein Element noch 50 % einschieben.

Das sind natürlich alles nur Näherungswerte, jeder muss selbst experimentieren. Aber man hat schnell den Dreh raus. Auch mit der Antennenhöhe muss man etwas experimentieren. Die entscheidet auch ein bisschen über das SWR. Alles in allem bin ich mit der Antenne sehr zufrieden, ich konnte in 45 Minuten 67 QSOs machen.

Für jeden, der sehr schnell irgendwo auf kleinem Raum portabel QRV sein will, ist das ideal. Gerade für so kleine kurze Aktivierungen in der Nähe einer Burg oder ähnlichem ist man schnell on the Air.

Ich hoffe, man hört sich mal bei einer portablen Aktivität. Es macht sehr viel Spaß und man kann auch mit sehr kleinen Leistungen wirklich große Reichweiten erzielen. Das erlebe ich immer wieder bei meinen Aktivitäten, wo ich nur zwischen 5 und 10 W unterwegs bin.

73 de DD6FM - Marco

Vielen Dank an Marco für den schönen Bericht. Eine Anmerkung noch zum NPT ½“ Gewinde im Antennenmittelteil. Dies ist ein gängiges Gewinde.

Wir haben folgende Maste mit NPT ½“ Außengewinde im Lieferprogramm:



Aber auch wenn es nicht diese professionellen Maste sein sollen - ein Besenstiel oder eine Malerstange tun es auch. Das Gewinde von 18 mm passt zwar nicht ganz. Aber für den Einsatz im Urlaub auf dem Bauernhof reicht es.



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